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Hufrehe – häufig eine schleichende Vergiftung! (Teil 1/2)

Die Anzahl der Erkrankungen an Hufrehe haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Inzwischen gehört sie zu „der“ Wohlstandskrankheit gerade bei den sog. Robustrassen (Isländer, Shetland Ponys, Fjord-Pferde, Welsh-Ponys , Haflinger, Connemara und Kaltblutrassen, wie Shire- Horses, Percheron und viele andere mehr). Sie stammen ursprünglich aus kargen Klimazonen und Gebieten. Der Organismus dieser leicht-futtrigen oder auch stoffwechselträgen Rassen ist aufgrund des kargen Nahrungsangebots auf lange Futteraufnahmen programmiert und zusätzlich genetisch danach ausgerichtet, aus dem Futterangebot das Maximale herauszuholen.

Ich bekomme einen Anruf einer Pferdebesitzerin, deren 8-jährige Haflingerstute bereits das zweite Mal mit einer Hufrehe zu kämpfen hat. Sie beschreibt mir kurz die Symptome und berichtet, dass sie erst einen verhaltenen Gang hatte und jetzt gar nicht mehr läuft.
Als mir vor Ort die Stute vorgestellt wird, sind die Anzeichen eindeutig: Extreme Wärme und erhöhte Pulsation der Zehenarterien der betroffenen Vorderhufe, die Stute hebt ständig abwechselnd die Hufe an und zeigt eine leicht nach hinten (sägebockartige) gerichtete Körperhaltung um die Vorhand zu entlasten, beim Laufen hat sie einen klammen Gang. Das Abtasten der Hufsohle mit der Hufzange zeigt sie deutliche Schmerzempfindlichkeit.

Die aufgeregte Besitzerin berichtet mir, dass sie gerade beim Anweiden ist. Da sie wirklich sehr vorsichtig vorgeht, kann sie sich überhaupt nicht erklären, warum das wiederholt passieren konnte. Die Stute ist nicht beschlagen, da sie normalerweise sehr gut barhufig läuft. Allerdings hatte sie in den letzten 1 ½ Jahren immer wieder mal Probleme mit brüchigem Horn, war fühliger als sonst und hatte einen Hufabszess.

Ich erkläre der Besitzerin kurz, dass bei einer Futterrehe auch immer eine Stoffwechsel-problematik und eine Überlastung der Leber vorliegt, was die Beschreibung der Besitzerin zur Hufsituation belegt.

„Um die Hufrehe dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist ein Bündel an Maßnahmen notwendig! Allein nur auf Symptom-behandlung zu setzen bringt keinen nachhaltigen Erfolg!"

Daraufhin bespreche ich mit ihr die Sofortmaßnahmen für die akute Phase.

Kein Gras!
Junges Gras im Frühjahr ist ohne Struktur, faserlos, mit zu viel Zucker, zu viel Stärke, zu wässrig. Die kurzen Halme sind bereits mit den Nährstoffen für den ganzen Halm ausgestattet und somit Nährstoffbomben (ein Zuviel des Guten!).

Gerade bei einem eh schon überlasteten Stoffwechsel (brüchige Hufe, Hufabzess) kommt es sehr schnell zu einer Störung der Darmflora im Dickdarm, dem Verdauungszentrum des Pferdes. Diese aus Pilzen und Bakterien bestehende Darmflora ist darauf programmiert, Zellulose zu fermentieren. Das heißt, die mikrobielle Umwandlung organischer Stoffe im Dickdarm durch probiotische Bakterien und Pilze.

Wird dieser Prozess gestört, werden die Mikroben, also die “guten Bakterien” im Darm, geschädigt und instabil. Sie sterben zugunsten der Stärke abbauenden Milchsäurebakterien ab. Durch das Absterben dieser Bakterien und Pilzen entstehen Zerfallsprodukte im Darm, sog. Endotoxine (giftige Substanzen), die über die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen und dort eine toxische Reaktion auslösen:

Ein Verkleben der Blutblättchen zu Mikrothromben. Diese sinken aufgrund der Schwerkraft nach unten in die Hufe ab, bis in die kleinsten Blutgefäße, den sog. Kapillaren der Huflederhaut. Es kommt zu einer Durchblutungsstörung, die die Gefäßwände dieser Kapillaren schädigt. Dadurch bilden sich Ödeme aus dickflüssiger Blut- und Gewebsflüssigkeit. Dieser raumgreifende Prozess im Gewebe der Huflederhaut zwischen Hufbein und Hufhorn ist extrem schmerzhaft, da das Hufhorn nicht nachgibt.

Reduzierung von Heu – mit Stroh ausgleichen!
Aber unbedingt langsam die Heuration verringern, da sonst die angereicherten Fettansätze am Pferd zu schnell abbauen und die dadurch freigesetzten Stoffwechselschlacken über die Leber noch zusätzlich verarbeitet werden müssen. Das ist bei einer akuten Rehe nicht mehr möglich, da der Stoffwechsel bereits massiv überlastet ist! Außerdem: Kein Grummet oder Heu von letztgeschnittenem Gras füttern (Keine Struktur!)

Kraftfutter langsam reduzieren – nicht ganz weglassen!
Langsam auf ein Minimum reduzieren und eine geringe Gabe (z.B. eine Handvoll) beibehalten. Lässt man das Kraftfutter ad hoc weg, kippt auch hier die Darmflora. Dies bedeutet genau wie oben beschrieben, dass durch das Absterben von Darmbakterien weitere Endotoxine freigesetzt werden und der Teufelskreis geht weiter.

Alles weitere an Futtergaben, die einen bereits entgleisten Stoffwechsel zusätzlich belasten, wie Äpfel, Bananen, Karotten, Brot, Kräuter, Öle, Ergänzungsfuttermittel, Mash und Rübenschnitzel müssen weggelassen werden.

Box extra hoch einstreuen
Ich empfehle der Besitzerin den Unterstand bzw. die Box mit einer extra hohen Lage Einstreu zu versehen, damit die Stute sehr weich steht und ihre Hufe entlastend positionieren kann.

Hufe wässern
Wir wickeln die Hufe (ähnlich einem Angussverband) nass ein. Das nimmt etwas den Druck, da das Horn weicher wird. Vorsicht wegen der Sohle! Notfalls nur die Hufwände umwickeln (Wasser, Handtücher, Plastiktüte, Alu-Tape).
Ein absolutes NoGo: Hufe nicht mit kaltem Wasser kühlen! Die Blutgefäße ziehen sich dadurch zusammen und weiten sich danach wieder aus – das ist sehr schmerzhaft für das Pferd!

Einsetzen von Blutegeln!
Ich erkläre der Besitzerin, dass aufgrund der Heftigkeit der Rehe das Einsetzen von Blutegel sehr sinnvoll wäre. Wir verabreden uns für den nächsten Tag und ich setze pro Huf 3-4 Blutegel direkt um den vorderen Bereich des Kronenrandes verteilt an. Diese sehr hilfreichen Tierchen aktivieren direkt vor Ort den Stoffwechsel und entnehmen das verschlackte Blut.

Kurz darauf ist an der Körperhaltung der Stute schon zu erkennen, dass sie eine Erleichterung verspürt. Auch ihre Unruhe, ausgelöst durch die Schmerzen, hat deutlich nachgelassen.

Stoffwechsel aktivieren
Um den Leber- und Nierenstoffwechsel zu aktivieren, bekommt die Stute ab sofort 3 x täglich, 14 Tage lang, ein homöopathisches Arzneimittel in Form von Globuli verabreicht.

Nach ca. 4 Tagen komme ich wieder und es ist eine deutliche Verbesserung zu sehen. Die Stute steht völlig normal und läuft im Schritt fast flüssig.


Biodynamische Craniosacral-Behandlung
Jetzt erhält die Stute eine Biodynamische Craniosacral-Behandlung. Mit Hilfe der Cranio Sakralen Biodynamik ist es möglich, die durch die traumatischen Schmerzen entstandenen körperlichen und energetischen Blockaden und Spannungen, aufzulösen. Sie ist eine tiefgreifende Energiearbeit und eine ganzheitliche Methode, die die körperliche, geistige und seelische Ebene verbindet. In einem tiefen Entspannungs-zustand werden Körper, Geist und Seele harmonisiert, die Selbstheilungskräfte werden aktiviert, es stellt sich Ausgeglichenheit und innere Stabilität wieder ein. Der Heilungsprozess wird dadurch enorm gefördert.

Wie es weiter ging, lesen Sie in Kürze.

Bildnachweis: Rawpixel

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